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Zeiss Distagon f4/25 mm - endlich!

Heilloser Zustand

So lange hatte ich danach gesucht. Zu meinen Icarex Objektiven fehlte mir wirklich nur noch dieses eine!

Langsam war ich auch mürbe: So oft hatte ich Auktionen verloren, weil "die Anderen" offenbar bereit waren beliebig hoch zu bieten - mühelos über 1.000,- €. Das konnte ich aber leider nicht!

Und dann fand ich es: In einem polnischen Auktionshaus, ähnlich Ebay, bot es eine kleine polnische Firma für 380,- € an. Nach einigem Hin-und-Her konnte ich es erwerben. Aber ach: es hatte einen massiven Schaden an der Frontlinse! (Das hatte der Verkäufer aber auch zugegeben!).

Das sah aus, als hätte jemand Nutella mit der Drahtbürste "eingearbeitet"!

 

 

Dr. Prenzel tut Wunder!

Aber ich hatte von Dr. Prenzel in Görlitz gDistagon kleinehört und gelesen! Dieser Profi bietet unter anderem die Restaurierung von Objektiven an. Auf meine Anfrage hin meinte er, ich könne ihm das Glas gern schicken und er wolle sein Möglichstes tun.

Nach 5 Wochen bekam ich es wieder und war fassungslos:

Er hatte mir ein faktisch fabrikneues Objektiv zurückgeschickt und dafür nur 140,-€ plus MwSt verlangt!

 

 

 

 

 

 

 Die wenigen Fakten

Ich wusste und weiß nichts über dieses Glas. Nur dass es extrem selten ist und dass es das letzte Glas war, mit dem man die Icarex zu retten hoffte. Aber zu spät Die Firma Kinsey hatte Zeiss dahingehend beraten, die Kameraproduktion komplett einzustellen und so geschah es:  1971/72 wurde die Produktion und Entwicklung bei Zeiss und Voigtländer eingestellt. Ein paar Mitarbeiter fertigten wohl noch aus Bestandsteilen ein paar Kameras und Objektive (darunter vielleicht meines) und dann schlossen die Fabriktore für immer.

Eine Ära war zuende!

Als ich meinen Erfolg im "Digicamclub" verkündete, wurde ich prompt gebeten, eine richtige Vorstellung nebst Test zu verfassen. Diese gebe ich hier sinngemeäß wieder!

Icarex Distagon f4/25mm - eine kleine Vorstellung

Dieses Weitwinkel war das letzte Objektiv, das für die Icarex gebaut wurde. Ich habe es in keiner Preisliste gefunden, ich kann also nicht sagen, ob es überhaupt noch aktiv vermarktet wurde. An Informationen findet man im Internet so gut wie nichts. Bei Zeiss Historia" liest man: "At the time [1971] nobody really felt responsible". Immer mal wieder taucht die Behauptung auf, es gäbe nur 20 Stück davon (Voigtländer Report 2). Das ist zu bezweifeln, ich habe einfach mal im Internet nach dem Glas gesucht und mir die Seriennummern aufgeschrieben. Sie bewegen sich in dem Bereich von 7417319 bis 7418264, was auf 1.000 Stück hinweisen würde. Das meinige hat die höchste gefundene Serinnr, wurde also vielleicht erst 1972 aus Teileresten zusammengesteckt.

Es scheint als sei dieses Glas eine eigene Entwicklung für die Icarex und die Contaflex 126. Beweise habe ich nicht.

Blenden: f4 – f16 Stufenlos (keine Rastung – Icarex üblich)
Entfernung: 20 cm – unendlich
Gewicht: ich besitze leider keine Waage, aber man hat schon was in der Hand
Baujahr: 1971 (?)
Lüa (unendlich): 55 mm
Lüa (20mm) 57 mm
Filter: Bajonett B50
Gegenlichtblende: Die Gummiblende aller B50 Objektive passt auf die vordere Rändelung – tatsächlich ein Gewinde!

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Bilder des Objektivs entstanden mit einer Sony A7 RII und dem Zeiss Ultron f1,8/50mm

 

 

Hier sieht man es schön mit der typischen Icarex Sonnenblende. Die Riffelung vorn ist tatsächlich ein Gewinde!

 

Und hier sieht man unter dem Blendenring noch einen kleinen Hebel zum Schließen der Blende. Eigentlich unsinnig, die Blendenschließtaste der Icarex lag direkt daneben. Aber wer weiß, was man sich damals dabei gedacht hat.

 

Ein paar Bilder

Zum Ausprobieren habe ich einfach mal ein paar Bilder auf der Terrasse gemacht.

 

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Soligor Telezoom f4,5/90-230 mm

Telezoom2Dieser Kolben, mit dem sich sicherlich auch prima ein Einbrecher niederstrecken ließe, kam erst zu mir, als ich längst die erste Digitalkamera mein Eigen nannte. Deshalb habe ich auch noch nie wirklich damit gearbeitet. Ein Sammlerstück halt. Hinzu kam, dass das Gewicht dieses Rohres nicht wirklich reisefreudig ist.

Gekauft habe ich es eigentlich nur, weil Icarex-Objektive so selten sind, dass ich irgendwie nicht nein sagen konnte.

Auch wenn die Lichtstärke nicht wirklich beeindruckt, werde ich es vielleicht einmal ausprobieren.

Nachtrag Herbst 2015: Ja okay. Man kann damit tatsächlich fotografieren. Solange genug Licht da ist, der linke Arm nicht ermüdet und man sich auf die fummelige Bedienung (Drehzoom) konzentriert. Das Objektiv hat einen T4 Anchluss mit Icarex-Adapter und dafür ist es eigentlich zu schwer

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Voigtländer Zoomar f2,8/36-87 mm

Zoomar 03Auch dieses Schätzchen, das erste Kleinbildzoom von 1959, habe ich nie wirklich an der Icarex benutzt, weil es erst 2001 den Weg aus USA zu mir fand. Aber ich war einfach entfesselt, als ich es, dem Internet sei Dank, erstmals sah und erfuhr, dass es dieses Objektiv überhaupt für die Icarex gibt! Keines meiner Fotogeschäfte scheint jemals davon gehört zu haben. In einer alten Preisliste steht es für DM 399,-, ich habe DM 900,- bezahlt. Ich muss vor lauter Verliebtheit völlig plemplem gewesen sein.

Bevor ich das Glas beim Zoll abholen durfte, erreichte mich ein 30-seitiger Fragebogen, den ich bitte minutiös ausfüllen sollte, weil ich meinem Kauf in den Verdacht geraten war, gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen zu haben

Einer der ersten Versuche mit der Canon führte dazu, dass der Dandelion Chip am Adapterring zerbrach. Ob das nun an der Qualität des Chips oder an dem sprichwörtlichen Gewicht dieses "Massivglaskolbens" lag, sei dahin gestellt. Ein Spaziergang mit dem Zoomar konnte mich nicht überzeugen. Die Fokussierung und Zoom-Einstellung ist einfach fummelig, die optischen Eigenschaften (Randverzerrung) sprechen auch mehr davon dass es sich um ein Sammlerstück handelt. Möglich wäre allerdings, dass es sich als ausgezeichnetes Werkzeug für Nachtaufnahmen herausstellt.

Nachtrag Dezember 2020: Ich habe das Glas immer wieder mal hervorgekramt und damit rumprobiert. Und irgendwann merkte ich, dass die Entferungseinstellung vorn und hinten nicht stimmt. Der Ring dreht über unendlich hinaus und erreicht nicht den Nahpunkt von 1,30 m.

Dann habe ich mir ein Herz gefasst, und herumgeschraubt. Jetzt stimmt der Fokusring - wenigstens ungefähr. Ich will noch mal drangehen, wenn es etwas heller ist und ich das Glas besser kalibrieren kann. Man wird sehen...


IMG 0732


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Pentax f2,8/28 mm

Pentax28Das Pentax Weitwinkel stammt aus dem Nachlass meines Schwiegervaters, und meine liebe Schwiegermutter Miene freut sich, dass die Gläser noch eine Verwendung finden.

Durch den Crop-Faktor ist das 28-er schon kaum noch ein Weitwinkel mit 44,8, eher schon, wie auch das Zeiss Skoparex ein Normalobjektiv.

Abschließende Tests stehen noch aus, aber die Lichtstärke ist vielversprechend!

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Pentax f1,4/50 mm

Pentax50Auch dieses Objektiv stammt aus dem Fundus meines Schwiegervaters. Und gleich, als ich es zum ersten Mal in der Hand hielt, war mir klar, dass hier eine ernsthafte Konkurrenz zum Zeiss Ultron existiert.

Vom ersten Gefühl her halte ich das Ultron für ein klein wenig weicher und nicht ganz so scharf wie das Pentax. Aber eines steht fest: Mit beiden Objektiven ist das Fotografieren eine richtige Lust!

Und genau wie das Ultron gelingen damit richtig schöne Portraits.

Nachtrag Herbst 2015: Die Geister haben sich inzwischen geschieden. Die Portrais werden mit dem Ultron schöner und nicht so gnadenlos scharf wie mit dem Pentax. Dafür ist das Pentax wunderbar, um damit beispielsweise Blumen zu fotografieren, vielleicht noch in Verbindung mit einem Macro-Ring. Und wenn man "available Light" Bider machen will, staunt man, wieviel "Light" dann doch "available" ist!

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